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Die unvergleichliche Belle vom Blog Wonderland hat einen Artikel darüber geschrieben, wie es ist, sich vom Kinderwunsch zu verabschieden und dann dennoch ein erfülltes Leben leben zu können. Ich bin gerührt und berührt! Lest selbst, wie gut es ausgehen kann, wenn man sein Wunschkind nicht bekommt:
„Ich blogge unter dem Namen Belle zusammen mit meiner Freundin Isa über das Leben nach dem unerfüllten Kinderwunsch, den Leserinnen und Lesern englischer Seiten und Blogs unter uns auch unter childless not by choice bekannt oder besser ( also für mich besser passend mittlerweile *wink*)…childfree not by choice…und wohne mit meine Team Fell hier. Wo? Zuhause, natürlich ;-).
Ich habe meine Wurzeln in insgesamt drei Kontinenten/ vier Ländern, damit es nicht langweilig wird und weil ich`s kann. Ich besitze bestürzend viel Nagellack (den ungiftigen!) und bestürzend wenig business-Kleidung. Was noch…?
Ohne Yoga und klettern geht nichts es gibt noch vieles, was ich lernen möchte.
Im Zweifel ist mein Motto….Keep calm and call on your Ancestors….da machste nix mit verkehrt.
Wie es dazu kam…
Also…ich wollte schon immer Kinder, einen netten Mann und eine eigene Familie haben, war der beste Babysitter in der Nachbarschaft und von klein auf up to date rund um alle Themata hinsichtlich „das Kind- Aufzucht und Hege“.
In der ersten langjährigen Beziehung, in der ersten Ehe und in der zweiten auch.
yeah. call me Liz Taylor 😉
Irgendwann Ende zwanzig war es dann soweit……nachdem sich in besagter langjähriger Beziehung lange Jahre nichts tat, war ich, fünf Monate nach Kennenlernen vom ersten Ehemann schwanger. Im zweiten Zyklus bei gutem Timing. Zu sagen ich war platt, wäre eine Untertreibung…platt, aufgeregt, ängstlich und über die Maßen glücklich und erfreut. Ihm ging es nicht anders. Zu dieser Zeit hatte Lauryn Hill gerade ihr erstes Album heraus gebracht, auf dem auch ein Liebeslied an ihren ersten Sohn ist…das haben wir rauf-und runter gehört und konnten unser Glück nicht fassen. Eine so schöne Zeit, die nur einige Tage währen sollte….in der achten Woche war dann klar, dass ich eine EUG (=Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter) hatte und wir mussten uns wenige Minuten, nachdem wir ihren Herzschlag das erste Mal sahen, von unserem Baby verabschieden.
Bis heute und wahrscheinlich so lange ich lebe, erinnere ich diesen Moment und dieses kleine Herz.
Wir waren am Boden zerstört. Unser Kind…..
Es folgten auf die aus der EUG resultierende OP noch zwei weitere und unzählige Gyn-Besuche, bis ich dann neun (!) Monate später wieder schwanger war.
Unsere Freude war da, aber verhaltener….dennoch da….bis in Woche sechs klar war, dass irgendwas nicht stimmte…wieder war das Baby nicht dort, wo es sein sollte…EUG Nummer zwei. Wieder gab es eine OP, diesmal notfallmäßig und komplikationsbehaftet, wieder folgten diverse (insgesamt vier) Nachoperationen und wieder war ich ein Jahr später erneut schwanger…..auch dieses Kind konnte nicht bleiben und ich hatte eine sehr frühe FG. All das zehrte an mir, aus uns, an unserer Ehe…..kurz nachdem wir unser drittes Kind verloren kam es zur Trennung.

Einige Jahre und einige weitere Operationen später (der Kinderwunsch war mein ständiger, treuer, hartnäckiger Begleiter…) lernte ich den zweiten Ehemann kennen und wir waren uns von Beginn an einig, dass wir es noch einmal versuchen würden…..allerdings war ich da schon Mitte dreißig und dementsprechend eingeschränkt fertil.Wir haben uns lange und intensiv mit den Weg der ART auseinandergesetzt, recherchiert und diskutiert und dann sehr schnell die bewusste Entscheidung getroffen, dass dieser Weg nicht unserer ist. Die Risiken, die Kosten und das outcome (also die tatsächliche baby-take-home-Rate) standen für uns in keinem Verhältnis zueinander. Wir kommen beide aus dem medizinischen Bereich und uns war klar, was die nackten Zahlen der Statistiken oder die euphorischen Berichte der Kinderwunschzentren sagen oder auch eben verschweigen. Ich habe dann zunächst meine jahrelang unerkannte Schilddrüsenunterfunktion behandeln lassen und wir haben diverse alternative Methoden zur Behandlung des unerfüllten Kinderwunsches unternommen…ohne Erfolg.
Als gegen Ende dreißig, bzw. kurz vor meinen vierzigsten Geburtstag ein damals noch nicht operationswürdiges Myom entdeckt wurde, war mir  insgeheim sehr klar, dass der Kinderwunsches hier zu enden beginnt…dennoch habe wir die Behandlungen (Phytotherapie, Homöopathie, TCM, Ausleitungstherapien- mehrfach, Biofeedback, Craniosacraltherapie, Zahnsanierung von Amalgam, DTM you name it…) fortgesetzt.
Rückblickend hat hier mein/ unser Abschied vom Kinderwunsch begonnen, prozesshaft, kleinschnittig, aber doch unaufhaltsam.
Adoption war aufgrund unseres Alters keine Option mehr und die Annahme eines Pflegekindes gab unsere (zu diesem Zeitpunkt auch nicht änderbare) Lebenssituation nicht her.
Zwischendrin haben wir schon auch geschaut, ob der Weg für uns noch stimmt oder ob wir doch die ART in Erwägung ziehen sollten….kamen aber immer wieder zu dem Schluss, dass dies nicht unser Weg ist.  Ein „unser Weg“ war es auch in anderen Bereich nicht mehr und so kam es zur zweiten Trennung, kurz nach der dann doch erforderlich gewordenen OP am Myom und den Tod meiner sehr geliebten Mutter.
Insgesamt waren es zwanzig Jahre für mich….von Anfang zwanzig bis Anfang vierzig und in den letzten Jahren war dann…einfach die Kraft zu Ende.
Aus dem Traum von einer großen Familie war ein Alptraum geworden, der aber auch so gar nichts mehr mit Glück und Erfüllung zu tun hatte, die ich mir von der Traumerfüllung erhofft hatte…Isa hat in einem ihrer Blogeinträge einmal formuliert, dass sie nicht mehr gewillt war, noch weitere Lebensjahre dem Kinderwunsch zu opfern…und das kann ich komplett unterschreiben. Genug war genug.
Es ist so, dass ich irgendwann einmal Bilanz gezogen habe- möglichst emotionsfrei und mit möglichst viel Realitätsbezug, sofern das geht und eine Vogelperspektive auf mein Leben bezogen habe…und da wusste ich sehr, sehr klar, dass es so nicht weitergehen kann. Für mich. Zuviel Jetzt-Zeit ging für den Traum der Glückserfüllung in der Zukunft drauf, zuviel Befassungsenergie, zu viel Lebensenergie und ja, auch zu viel Geld (was ja auch eine Form von Energie ist…)- kurz, die Bilanz war in gewaltige Schieflage geraten.
Und nun? Da stand ich nun, Anfang vierzig, Single und alle meine Träume hatten sich in Nichts aufgelöst und waren gescheitert. Geblieben sind die Erinnerungen an meine, unsere Kinder und die Erinnerungen an die vielen verschlungen Wege dorthin, doch noch einmal ein Kind ins gemeinsame Leben zu holen…Und bei allen Schmerzen auch eine gewisse Erleichterung….der Alptraum war vorbei.Bereue ich etwas?
Nein. Keins der der Kinder, keinen der Ehemänner und Ehen, nicht das geringste bisschen. Nur weil eine Ära zu Ende geht, heisst das für mich nicht, dass ich bereue müsste, sie gelebt zu haben.
Non, je ne regrette rien….
Lange rieb mich der Gedanke auf, nicht genug getan zu haben, weil eben die ganz bewusste Entscheidung gegen ART stattgefunden hat. Und die gilt nun mal als probates Mittel gegen Kinderlosigkeit, auch wenn dem realiter nicht so ist. Das Wirken dieses Postulats war ein lange zeit sehr mächtig in meinen Überlegungen, was mir aber auch erst in der Rückschau gänzlich klar wurde.
Dahingehend meinen Frieden mit mir und dem zweiten Ehemann zu machen, dass wir wirklich alles getan haben, was in unserer Macht stand, ist  das direkte Ergebnis des bloggens im Wonderland und zahlloser Gespräche mit Isa und anderen betroffenen Frauen.
Präsent zu sein ist und war mir wichtig…präsent mit all den Gefühlen, die kommen und einfach nur gefühlt werden wollen, nicht bewertet, nicht entwertet, nur gesehen und gefühlt. Wissend, dass sie kommen und gehen.
Mich nicht als gescheitert zu betrachten, „nur“ weil mein Lebenstraum gescheitert ist, war ganz wichtig.
Lachen zu können, trotz allen oder gerade deswegen. Zurückgreifen zu können auf mein Geburtsgeschenk, die Resilienz. Zu wissen, dass ich nicht allein bin.
Fluchen zu können, bis eine Kneipe voll Hafenarbeiter wimmerd auf der Erde liegt, war befreiend.
Bewegung war ein Lebenselixier und wird es immer bleiben…in der aktive Kinderwunschzeit habe ich mich jeder Art von Sport konsequent verweigert.
Mich selbst zu definieren und zu benennen und nicht unreflektiert auf Stereotype, die mir andere servieren oder die ich internalisiert habe reinzufallen, war und ist essentiell. Zuzulassen, dass mein Herz bricht, in der Gewissheit, dass es heilen kann war das größte Geschenk meiner Kinder an mich, das es möglich ist, einen geliebten Menschen in Frieden gehen lassen zu können, das hat mich der Tod meiner Mutter, der in die letzten Monate des Kinderwünschens fiel, gelehrt. Keine  (oder nur ein bisschen) Angst davor zu haben, dies wieder tun zu können, wenn es erforderlich ist (auch wenn es das letzte ist, was ich mir wünsche). Unzählige Gedichte, Texte, songs, soul food, Schuhe, smoothies, leckere Abendessen, das geliebte Team Fell hier im Haus, Freunde, die nicht fragen, sondern zuhören, journaling und Meditation haben dazu beigetragen, dass aus den zerbrochen Stücken meines gestorbenen Traumes ein wunderschönes Mosaik wird…unverwechselbar, sehr vintage und sehr neu. Sehr farbenfroh und masala ist es….und es wächst ständig….
Das entspricht so ziemlich meinem Style und meinem Wesen…wen wundert es ;-)……mische das alte mit dem neuen, vereine, was vereinbar ist, sortiere aus, was nicht mehr passt und tue das im Jetzt.
Es ist wie beim Kochen….eine Prise Salz bringt die Süße mehr heraus, ein Prise Zucker das Herzhafte, ein bisschen Säure ruft die Frische und die bitteren Gewürze runden ab.
Klingt komisch, ist aber so. Weil Du nie weisst, was noch kommt. Oder wann.
Die Gewissheit, dass ich Verluste überleben kann, von den ich dachte, sie bringen mich um. Die Gewissheit, dass Glück auch mit und nach Verlusten möglich ist.
Zu wissen, wirklich tief drin zu wissen, dass ich sowohl über die Kraft zu kämpfen verfüge, als auch über die Kraft damit aufzuhören.
Und so paradox sich das auch anhören mag….dem Leben zu vertrauen…seinen Brüchen, seinen Oxymorons, seinem ruhigen Fluss.
Und dass am Ende von allem immer, aber auch wirklich immer die Liebe wohnt.
Tja. So in etwa…. 😉
Wir sehen uns im wonderland……
Liebe Grüße, Belle“

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DANKE liebe Belle! DANKE!

Der Weg liegt nicht gerade vor einem mit Wegweisern; man kennt das Ziel – aber es gibt keine Ausschilderung, der man auf dem Weg dorthin folgen kann. Damit es ein wenig leichter wird, den eigenen Weg zu finden – dafür bin ich als Coach da und darauf spezialisiert, beim Abschied vom Kinderwunsch zu begleiten! Mehr dazu auf Abschied vom Kinderwunsch durch Coaching! Ich biete ein kostenloses Kennenlern’-Telefonat an und unterstütze Dich gerne in meinem Büro in München oder über Telefon oder Skype auf Deinem Weg. Worauf wartest Du noch? Melde Dich unter franziska.ferber@kindersehnsucht.de oder ruf’ am Besten gleich an: 089/38078816!

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